Pressemitteilung
BÜNDNIS DEUTSCHLAND – Landesverband Bayern
Bayerisches Gastgewerbe braucht endlich echte Entlastung
München, 22. August 2025 – Das Gastgewerbe in Bayern steckt in einer tiefen Krise. Laut aktuellen Zahlen des Bayerischen Landesamts für Statistik sind die Umsätze im ersten Halbjahr 2025 real um 2,5 Prozent gesunken. Gleichzeitig ging die Zahl der Beschäftigten um 0,7 Prozent zurück. BÜNDNIS DEUTSCHLAND fordert deshalb konkrete Maßnahmen, damit Wirte, Beschäftigte und Gäste wieder Luft zum Atmen bekommen.
„Während die Senkung der Mehrwertsteuer auf 7 Prozent kaum bei den Gästen angekommen ist, wurde die Rückkehr zu 19 Prozent sofort durchgereicht. Dazu kommen explodierende Energiepreise, hohe Bürokratie und steigende Lohnnebenkosten. Für eine vierköpfige Familie kostet ein einfaches Abendessen inzwischen über 100 Euro – das ist für viele nicht mehr machbar“, erklärt Birgit Ruder, stellvertretende Landesvorsitzende von BÜNDNIS DEUTSCHLAND BAYERN.
Doch nicht nur die Kosten belasten das Gastgewerbe:
- Personalmangel verschärft die Lage. Viele Beschäftigte haben während Corona die Branche verlassen und sind nicht zurückgekehrt. Zwei Beispiele aus Regensburg machen das deutlich: Im Restaurant ‚Leerer Beutel‘ kehrtenach den Lockdowns kaum Personal zurück, das Traditionshaus ‚Gänsbaur‘ kämpfte sogar mitExistenzängsten durch fehlende Mitarbeiter.
- Laut IW-Studie sind bundesweit allein 35 000 Beschäftigte in den Einzelhandel gewechselt und 27 000 in Logistik oder Verwaltung – viele dauerhaft.
- Nebenjobs lohnen sich oft nicht mehr, weil Abgaben und Steuern jeden zusätzlichen Verdienst unattraktiv machen.
- Feiern und Vereinsleben leiden: Familienfeste oder Vereinsessen wie vor Corona sind kaum mehr bezahlbar – und bedrohen die Gastronomie als sozialen Mittelpunkt vieler Gemeinden.
BÜNDNIS DEUTSCHLAND fordert für Bayern:
- Bezahlbare Energiepreise – durch einen realistischen Energiemix aus erneuerbaren Energien, Gas und der Reaktivierung von Atomkraftwerken. Dazu müssen auch Netzentgelte und Abgaben gesenkt werden, die heute die Strompreise unnötig in die Höhe treiben.
- Mehrwertsteuer auf Speisen und Getränken dauerhaft auf 7 Prozent.
- Bürokratieabbau und Entlastung bei den Lohnnebenkosten – statt zusätzlicher Belastungen durch ständige Mindestlohnerhöhungen.
- Anreize für Nebenjobs und Wiedereinstieg – statt Steuer- und Abgabenfallen.
- Attraktivität der Branche erhöhen – durch flexible Arbeitsmodelle und weniger Bürokratie, damit wieder Fachkräfte zurückgewonnen werden.
„Wenn Politik wirklich etwas für Wirte, Beschäftigte und Gäste tun will, dann braucht es keine Symbolpolitik, sondern handfeste Entlastungen. Nur so wird Essen gehen wieder bezahlbar und das Gastgewerbe in Bayern als wichtiger Teil unserer Kultur erhalten“, so Ruder.
Birgit Ruder
Stellvertretende Landesvorsitzende
birgit.ruder@buendnis-bayern.de
www.buendnis-bayern.de