Pressemitteilung
BÜNDNIS DEUTSCHLAND – Landesverband Bayern
Stellungnahme zur Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung und der Unterstützung der heimischen Landwirtschaft
Feucht, 5. Juli 2025 – Eine vollständig vegetarische oder vegane Ernährung für die gesamte Bevölkerung Deutschlands ist aufgrund grundlegender Herausforderungen in der Praxis nicht umsetzbar. Stattdessen sollten wir uns auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung konzentrieren, die sowohl pflanzliche als auch tierische Produkte umfasst. Diese Option versorgt uns mit allen wichtigen Nährstoffen und ist realistisch, um eine gesunde und nachhaltige Ernährung zu gewährleisten.
Eine ausgewogene und gesunde Ernährung basiert auf einer Vielfalt von Nahrungsmitteln, die sowohl pflanzliche als auch tierische Produkte beinhalten. Fleisch und andere tierische Erzeugnisse spielen in vielen Ernährungsweisen eine wichtige Rolle, da sie essentielle Nährstoffe wie Vitamin B12, Eisen und Zink liefern, die in pflanzlichen Lebensmitteln oft nur schwer in ausreichender Menge zu finden sind. Daher ist es notwendig, tierische Produkte in eine ausgewogene und gesunde Ernährung zu integrieren, um den Nährstoffbedarf der Bevölkerung zu decken.
Deutschland verfügt nicht über genügend landwirtschaftliche Fläche, um die gesamte Bevölkerung rein vegetarisch oder vegan zu ernähren. Aktuell werden 18 Millionen Hektar landwirtschaftlich genutzt, davon 70 % Ackerland. Um 83 Millionen Menschen rein pflanzlich zu ernähren, wären jedoch mindestens 41,5 bis 49,8 Millionen Hektar Ackerland erforderlich, was die verfügbaren Flächen übersteigt. Außerdem sind 70 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche der Erde Grünland, das nicht zu Ackerland umgebrochen werden kann.
Deutschland kann seinen Nahrungsmittelbedarf nicht allein mit heimischen pflanzlichen Produkten decken. Viele für eine vegetarische oder vegane Ernährung benötigte Pflanzen, wie Hülsenfrüchte, Soja und Getreide, benötigen große Anbauflächen, die in Deutschland entweder nicht verfügbar sind oder für andere Nutzungen beansprucht werden. Bei der Herstellung von 1 kg veganem Produkt entstehen 3-5 kg pflanzliche Abfallprodukte, die nur über die Tiermast wieder in die menschliche Ernährung zurückgeführt werden können. Darüber hinaus können viele tropische oder exotische Produkte wie Avocados, Bananen oder Soja hierzulande nicht angebaut werden, was Importe erforderlich macht.
Um den Bedarf an pflanzlichen Lebensmitteln zu decken, wäre Deutschland auf weltweite Importe angewiesen, was den CO2-Fußabdruck erhöhen und die Abhängigkeit von anderen Ländern verstärken würde. Eine vollständige vegetarische oder vegane Ernährung in Deutschland ist ohne tiefgreifende Umstellungen der Landwirtschaft und die Verlagerung von Anbauflächen weltweit nicht realisierbar.
Statt auf pauschale und vorschreibende Verbote zu setzen, sollten wir in unsere heimische Landwirtschaft investieren und Landwirte unterstützen, damit sie ihre teilweise familiengeführten Höfe nicht aufgeben müssen. Wir sollten die heimische Produktion von tierischen Produkten auf nachhaltigere und artgerechtere Weise fördern, anstatt auf Massentierhaltung zurückzugreifen, die durch ökonomische Zwänge und die Nachfrage nach billigen Produkten gefördert wird.
Durch die Unterstützung von heimatverbundener Landwirtschaft und die Sicherstellung fairer Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse können wir die Qualität der Produkte verbessern und die Massentierhaltung reduzieren. Landwirte sollten die Möglichkeit haben, ihre Betriebe nachhaltiger zu führen und gleichzeitig ihre Produktionsmethoden zu verbessern.
Die Reduzierung der Massentierhaltung sollte nicht durch Verbote erreicht werden, sondern durch die Förderung nachhaltiger Landwirtschaft und die Schaffung von Anreizen für kleinere, nachhaltigere Betriebe. Indem wir uns auf artgerechte Haltung, ökologische Landwirtschaft und Anbau vor Ort konzentrieren, können wir eine gesunde Balance zwischen Tierhaltung und pflanzlicher Ernährung finden, ohne auf drastische Umstellungen angewiesen zu sein.
Anstatt die Gesellschaft durch Verbote oder Einschränkungen zu bevormunden, sollten wir sie durch Bildung und Aufklärung zu einer ausgewogenen und gesunden Ernährungsweise führen. Anstatt den Fleischkonsum zu verbieten, sollten wir den Konsum tierischer Produkte bewusst und nachhaltig gestalten. Dies erfordert mehr Aufklärung über den Wert einer ausgewogenen und gesunden Ernährung und darüber, wie tierische Produkte verantwortungsvoll konsumiert werden können, ohne die Umwelt und die Tierwelt zu belasten.
Eine vollständige Umstellung auf eine vegetarische oder vegane Ernährung in Deutschland ist aufgrund begrenzter landwirtschaftlicher Flächen, saisonaler Verfügbarkeit und fehlender Anbaubedingungen für viele benötigte Nahrungsmittel unrealistisch. Dieser Ansatz ist jedoch nachhaltiger, da er den Nährstoffbedarf deckt, die landwirtschaftlichen Betriebe stärkt und die Umwelt schont.
Eine Civey-Umfrage zeigt, dass die Mehrheit der Deutschen höhere Steuern auf Fleischprodukte ablehnt. Dies signalisiert der Politik, dass die Menschen nicht bevormundet werden wollen, wenn es um ihre Ernährung und Gesundheit geht.
„Als stellvertretende Landesvorsitzende von BÜNDNIS DEUTSCHLAND Bayern und Leiterin des BFA 12, Gesundheit, Pflege und Sport, stehe ich dafür, dass der mündige Bürger die Freiheit haben muss, selbst zu entscheiden, was er isst. Jeder hat das Recht, selbst zu entscheiden, was er isst und essen möchte. Als Mutter, Politikerin und Verfechterin der Freiheit halte ich es für entscheidend, dass wir nicht durch Verbotspolitik oder Steuermodelle in unseren persönlichen Entscheidungen eingeschränkt werden. Aufklärung, nicht Bevormundung, sollte die Menschen in die Lage versetzen, fundierte Entscheidungen zu treffen.“, so Birgit Ruder.
In der aktuellen Diskussion über eine rein vegetarische oder vegane Ernährung müssen wir die Realität der landwirtschaftlichen Flächen in Deutschland berücksichtigen. Unsere landwirtschaftlichen Flächen reichen nicht aus, um 83 Millionen Menschen rein pflanzlich zu ernähren. Der Anbau aller benötigten pflanzlichen Produkte würde mehr Ackerland und eine erhebliche Umstellung der gesamten landwirtschaftlichen Infrastruktur erfordern. Die Landwirtschaft, einschließlich der Viehzucht, ist entscheidend für die Nahrungsmittelproduktion, die Bodenfruchtbarkeit und die Biodiversität. Anstatt die Viehwirtschaft zu verbieten, sollten wir uns auf die Reduzierung der Massentierhaltung und die Förderung nachhaltiger Praktiken konzentrieren. Dies erfordert Investitionen in nachhaltige und artgerechte Landwirtschaft, um Bauern zu unterstützen, die ihre Betriebe unter fairen und umweltfreundlicheren Bedingungen betreiben.
BÜNDNIS DEUTSCHLAND setzt sich für eine verantwortungsvolle Landwirtschaft ein, die sowohl individuelle Freiheiten schützt als auch die Nachhaltigkeit der landwirtschaftlichen Produktion fördert. Wir lehnen bevormundende und tief greifende Maßnahmen wie Verbote oder steuerliche Erhöhungen ab. Stattdessen setzen wir auf Bildung, Aufklärung und die Förderung nachhaltiger landwirtschaftlicher Praktiken, um die Bedürfnisse der Menschen und die Zukunft unserer Landwirtschaft zu sichern.
Unser Ziel ist es, Freiheit für alle Bürger zu gewährleisten und gleichzeitig eine Landwirtschaft zu fördern, die sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich tragfähig ist. Eine ausgewogene und gesunde Ernährung, die sowohl pflanzliche als auch tierische Produkte umfasst, ist der Schlüssel zu einer gesunden und ausgewogenen Zukunft für uns alle.
Birgit Ruder
Stellvertretende Landesvorsitzende
birgit.ruder@buendnis-bayern.de
www.buendnis-bayern.de